Im Laufe der Zeit lässt es sich nicht vermeiden, dass sich auf jedem Teppichboden Abnutzungserscheinungen ausbreiten. Früher oder später kommt der Zeitpunkt, zu dem es erforderlich ist, den Bodenbelag komplett auszutauschen. Hierfür sind – je nach Befestigungsmethode – unterschiedliche Anleitungen erforderlich.
Hinweis: Abgenutzte Teppiche können unter Umständen auch eine Mietkürzung begründen. Unter Mietminderung wegen verschlissenem Teppich finden aktuelle Informationen aus dem Mietrecht.

Erster Schritt: Entfernung der Teppichleiste
Vor einer Entfernung des Teppichbodens ist es wichtig, die Fußleisten abzunehmen. Für diesen Zweck schieben Sie eine Spachtel hinter die Teppichleiste und heben diese vorsichtig von der Wand weg. Bei einer verschraubten Teppichleiste ist es notwendig, zuerst die Schrauben zu lösen. Dadurch wird vermieden, dass an der Wand oder der Tapete Schäden zurückbleiben. Aus Kunststoff gefertigte Fußleisten sind auf der Vorderseite häufig mit Teppichboden-Streifen aufgewertet. Diese Teppichstreifen können Heimwerker oftmals nur mit größerem Aufwand entfernen.
Zweiter Schritt: Kontrolle der Teppichverklebung
Der nächste Schritt gilt einer Kontrolle, wie der Teppich in den eigenen vier Wänden genau verlegt wurde. Hierfür ist es sinnvoll, den Teppich an einer Ecke nach oben zu ziehen. Ein Kontrollblick genügt zumeist um festzustellen, ob der Bodenbelag vollflächig verklebt oder nur durch Klebeband gehalten wird. Ist der Teppich mit Klebeband verlegt, ist eine Beseitigung des Bodenbelags erfahrungsgemäß recht unkompliziert. In dem Fall genügt es, die gummierte Rückseite des Teppichs einfach vom Klebeband abzureißen. Daraufhin schneiden Sie die Teppichteile mit einem Cuttermesser in einzelne Streifen. Nachdem die Teppichstreifen aufgerollt wurden, entsorgen Sie den Bodenbelag in einem Müllsack auf dem Wertstoffhof. Dann ist es wichtig, das übrige Klebeband mit einer scharfen Spachtel vom Fußboden zu lösen. Klebt danach noch immer Klebeband fest, erwärmen Sie die Überreste mit einem Föhn. Dadurch lösen sich die Reste des Klebebands besser.
Dritter Schritt: Tipps zur Beseitigung eines flächig verklebten Teppichs
Bei einem flächig verklebten Teppich sollten Heimwerker zuerst überprüfen, mit welcher Kleberart der Bodenbelag festgehalten wurde. Hierbei genügt es, eine Ecke des Teppichs mit kochendem Wasser zu befeuchten und einwirken zu lassen. Nachdem das Wasser für etwa zwei Stunden auf dem Teppich eingewirkt ist, heben Sie den Teppichboden an einer Ecke langsam an. Löst sich der Teppich leicht vom Boden, wurde dieser höchstwahrscheinlich mit wasserlöslichem Leim verlegt. In dem Fall fällt es leicht, den Teppichboden einfach zu entfernen. Im nächsten Schritt ist es sinnvoll, die komplette Fläche mit einer Gießkanne zu befeuchten. Konnte das Wasser wiederum für etwa zwei Stunden einwirken, ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um den Teppichboden in Streifen zu schneiden, vom Fußboden zu entfernen und letztendlich zu entsorgen.
Vierter Schritt: Teppich-Beseitigung bei Kunstharz oder wasserunlöslichem Kleber
Löst sich der Teppich nach der Einwirkzeit nicht vom Fußboden, ist der Teppichboden mit Kunstharz oder wasserunlöslichem Kleber verlegt. In dieser Situation bedarf es mehr Kraft und Geduld, um den Teppichboden zu entfernen. Hierfür sollten Heimwerker zu einer Hakenklinge greifen und den Bodenbelag in maximal 50 Zentimeter breite Streifen zerschneiden. Mit dem Zerschneiden beginnen Sie an einer Ecke. Anschließend ziehen Sie die Streifen mit einem Ruck ab. Auf diese Weise entfernen Hobby-Handwerker schrittweise den kompletten Teppichboden. Weil die gummierte Rückseite jedoch häufig am Estrich weiter klebt, ist der Griff zu einem Teppichstripper zumeist unerlässlich. Der Stripper schiebt die Klingen unter den Teppich und löst den Teppichboden anschließend ab.
Übrigens sollten Heimwerker den Teppichboden auch dann zerschneiden, falls sie zu einem Stripper greifen. Allerdings ist es wichtig, die Teppichstreifen relativ schmal zu schneiden. Dadurch reduziert sich die Arbeit mit dem Teppichmesser auf ein Minimum. Die Anwendung mit dem Gerät sollten Sie stets direkt an einer Naht oder einer Kante des Teppichbodens beginnen. Weil eine Entfernung von Teppich ebenfalls Staub freisetzt, ist es erforderlich, die Türen zu schließen und Fenster zu öffnen. Zusätzlich dienen Staubmasken als effektiver Schutz der Atemwege vor feinen Partikeln. Eine besonders große Herausforderung sind übrigens sogenannte Zwei-Komponenten-Kleber. Diese Kleber sind an gelben Kleberresten erkennbar. Im Bedarfsfall ist es sogar erforderlich, den Estrich abzuschleifen.
Fünfter Schritt: Beseitigung der Klebereste
Nach einer groben Beseitigung des Teppichbodens widmen Sie sich verbliebenen Kleberückständen, die natürlich ebenfalls beseitigt werden müssen. Andernfalls besteht das Risiko, dass der neue Klebstoff nicht richtig anhaftet. Zudem ist es nicht ausgeschlossen, dass neuer Leim mit dem alten Kleber reagiert und schlimmstenfalls unerwünschte Resultate wie chemische Reaktionen oder Blasenbildung verursacht. Im nächsten Schritt kratzen Heimwerker die Überreste mit einem Spachtel vom Estrich ab. Dabei ist es wichtig, keinesfalls zu nitrohaltigen Lösungsmitteln zu greifen. Diese Lösungsmittel sind bereits in geringer Dosierung gesundheitsgefährdend. Alternativ sollten Sie zu speziellen Lösungsmitteln für die Beseitigung von Teppichböden greifen. Orientieren sich Heimwerker für deren Nutzung an der Gebrauchsanleitung, steht einer unkomplizierten Beseitigung der Kleberreste zumeist nichts im Wege.
Sechster Schritt: Vorbereitung des Fußbodens für neuen Belag
Nach einer vollständigen Entfernung des Bodenbelags ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um den Boden für einen neuen Belag vorzubereiten. Ein Griff zur Ausgleichsmasse ist sinnvoll, falls der Fußboden rissig oder uneben ist. Größere Beschädigungen können Heimwerker mit einer Bodenschleifmaschine beheben. Im nächsten Schritt tragen Sie eine Grundierung auf. Nach einer entsprechenden Einwirkzeit kann damit begonnen werden den neuen Teppich oder sonstigen Bodenbelag zu verlegen.